Dienstag, 6. Mai 2014 Kölner Stadtanzeiger
Fabian Hochscheid zeigt Werke unter dem Titel „Kleine Toaster und andere Vertrautheiten“
Der rätselhafte Riss
Artikel lesen -> VON JÜRGEN KISTERS
16.07.2020 Text von Sabine Klement und Caroline Zöller
Eine Reise: Mit der Tür durch die Kunst
Maler Fabian Hochscheid und Bildhauer Götz Sambale, die in Netters‐
heim ausstellen, sprechen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten ih‐
rer Kunst.
Gemälde trifft Skulptur – ein Format, das nun bereits zum zweiten Mal in einer
Ausstellung des Kulturbahnhofs (Kuba) in Nettersheim realisiert wird. Ein
naheliegendes Konzept, denn schließlich machen sich Malerei und Bildhauerei nur in Ausnahmefällen den Präsentationsplatz streitig. Während die Gemälde in der Regel die Wände für sich beanspruchen, steht der dazwischenliegende Raum eben für Skulpturen zur Verfügung.
Außerdem können sich die beiden künstlerischen Techniken oft gegenseitig
unterstützen und in ihrer Gegensätzlichkeit neue Sichtweisen erschließen. Ob die Künstler sich dabei kennen oder nicht, ist nicht relevant. So war die Begegnung von Christine Santema und der Malerin Gabi Moll, die zuvor im Kuba ausgestellt haben, für beide ein Novum. Fabian Hochscheid und Götz Sambale dagegen, deren Ausstellung am Sonntag im Kuba in Nettersheim eröffnet wurde, kennen sich schon seit vielen Jahren und haben auch schon gemeinsam ausgestellt.
Fotorealistische Ölgemälde treffen auf organische, große Holzskulpturen
Dabei gibt es mehr Gemeinsamkeiten als nur die gemeinsame Tätigkeit im
Vorstand des Bundesverbands Bildender Künstler Köln (BBK). Beiden ist die
handwerkliche Perfektion in ihren Arbeiten gemein. Während beim Bildhauer
Sambale sehr organische, große Holzskulpturen als Erstes auffallen, zeigt
Hochscheid fotorealistische Ölgemälde, die von großen Formaten bis zu
Kleinstgemälden reichen.
„Die Sachen passen super zusammen, die haben die gleiche Ausstrahlung“, sagte Hochscheid. Von der Ästhetik und der Qualität des Handwerks seien sie sich ähnlich. Die Handwerklichkeit spiele bei beiden Künstlern eine große Rolle. Neben kleinformatigen Bildern mit verwischten Landschaften, die nach auf Autofahrten aufgenommenen Fotos gestaltet wurden, zeigt Hochscheid auch wandfüllende, detailgenaue Ölgemälde.
Auffällig sind dabei die Kuscheltiere, die mal mit einer Glaskugel oder einem
Totenkopf zusammen dargestellt sind und kunsthistorisch gesehen ein zumindest ungewohntes ikonographisches Element darstellen. „Das ist ein persönlicher Aspekt“, gestand Hochscheid schmunzelnd. Alle in seiner Familie seien Kuscheltierfans, und nachdem er als Auftrag zwei Hunde gemalt habe, habe seine Tochter verlangt, dass er auch ein Kuscheltier male.
„Die gibt es auch, und die haben auch Namen“, so Hochscheid.
Wie riesig vergrößerte Baumsamen wirken die Holzskulpturen, die Sambale in die Räume des Kuba gestellt hat. Dazu sind auch noch figurative Arbeiten zu sehen wie die kleinen, gekrönten Wesen, bei denen auch Metallelemente in das Werk integriert wurden. Außer seinen Skulpturen hat Sambale noch eine interessante Erweiterung mitgebracht. Denn von seinen Skulpturen produziert er Drucke, die das dreidimensionale Element wieder in die Zweidimensionalität zurückführen.
Die Ausstellung in Nettersheim ist bis zum 17. September zu sehen. Geöffnet ist
der Kuba samstags uns sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr.